Nicht nur in Biel wird in der Nacht gelaufen!

Unser Langstreckensammler Roland Halder berichtet über seine Teilnahme an einem besonderen Genusslauf vom 22.06. bis 23.06.2012:

“50 km durch die Schwäbische Alb bei Nacht.

Da meine Nichte vergangenen Sonntag in der Nähe von Stuttgart Firmung hatte, lag es nahe diesen Besuch mit einer Teilnahme bei der Ulmer Laufnacht zu verknüpfen.
Diese Laufveranstaltung, bei der 50 km oder 100 km gelaufen werden kann, gibt es nun seit vier Jahren und ist aus mehreren Gründen eine tolle Veranstaltung: Zum einen ist der Start am Freitag um 23 Uhr. Drei Heißluftballons geben mit ihrer Feuersäule den Startschuss. Gleichzeitig erhellt noch ein Feuerwerk die Nacht. Allein schon aufgrund dieses Spektakels lohnt es sich, dort zu starten. Hinzu kommt noch das Laufen in der Nacht. Es ist einfach ganz anders. Die Luft ist klarer, die Geräusche anders und das Spiel der von den Stirnlampen verursachten Schatten ist faszinierend. Leider hatte ich meine Stirnlampe vergessen. So suchte ich mir immer Laufpartner mit guter Beleuchtung. Das war besonders in den bewaldeten Streckenabschnitten von Vorteil.
Eine besondere Atmosphäre hatte es durch kleine Dörfer der Schwäbischen Alb zu laufen. Die meisten Häuser waren dunkel, keiner der Bewohner merkte, dass um 3 Uhr vor ihrem Haus Menschen vorbei liefen und dabei noch Spaß hatten. Ab und an hörte man eine Kuh oder einen Hund, sonst war es still und man hörte nur die ruhigen, gleichmäßigen Tritte und den rhythmischen Atem der Läufer. Die Strecke selbst ist sehr abwechslungsreich. Asphalt und Waldboden wechseln sich ebenso regelmäßig ab wie die Höhenmeter. Es geht über freie Flächen, durch Dörfer und durch Wälder. Daher fand ich das Laufen in der Nacht als sehr angenehm. Mein ganz persönliches Highlight war jedoch, dass die meisten Menschen dort genau so reden, wie ich.Kurz nach der Morgendämmerung lief ich dann im Ulmer Fußballstadion ins Ziel. Dieses Stadion kannte ich noch von der Bundesliga Saison 1999/00. Damals spiele der SSV Ulm 1846 für ein Jahr in der ersten Bundesliga.
Es war eine topp organisierte Veranstaltung mit einer sehr schönen, aber auch anspruchsvollen Strecke und vielen netten Läufern.”