Jonny Liebelt gibt einen ausführlichen Bericht zum Vereinsausflug. Herzlichen Dank dafür!
Heijo hatte mich so nett „gebeten“ etwas zu unserem Vereinsausflug beizutragen, dass ich nicht widerstehen konnte und einige Gedanken formuliert habe.
Unsere Gruppe traf sich zum Vereinsausflug am 17.8.2024 auf dem Parkplatz am Longericher Bahnhof. Nach kurzer Begrüßung erfolgte die Verteilung auf die Autos und wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, dem Jugendstil Wasserkraftwerk in Heimbach. Wir trafen uns wieder am Kraftwerk, wo die Führung um 10:00 begann.
Es gab sofort eine Fülle von Informationen über Baujahr (1900-1905), Leistung (12 MW) 8 Turbinen (heute noch 2 mit 15 MW) Fallhöhe und Rohrdurchmesser, Wasserdurchsatz und -druck.
Interessant fand ich, dass das Kraftwerk nur als „Abfallprodukt“ der notwendigen Wasserregulierung von den Flüssen Urft, Rur und Olef gebaut wurde. Um das Wasser der Urfttalsperre in die Rur ableiten zu können, wurde der Kermeter Höhenzug in Richtung Rur durchstoßen, um dann das Wasser über 2 Fallrohre in die 67m tiefer liegende Rur zu leiten. Um die frei werdende Wasserkraft zu nutzen, baute man das Kraftwerk und versorgte die Umgebung und Aachen mit Strom.
Im Gebäude ist ein Museum eingerichtet, in dem unterschiedliche Elektrogeräte des täglichen Lebens ausgestellt sind. Herde, Lampen Schreibmaschinen, Staubsauger, Radios, Heizungen und Alles was einmal elektrisch betrieben wurde und uns zum Schmunzeln, oder auch zum Nachdenken brachte.
Im Büro des Betriebsleiters gab es von dem Museumsführer weitere Informationen, aber auch nette Geschichten zu hören.
In der schönen Jugendstil Maschinenhalle – 2 der alten Turbinen sind noch aufgebaut – kamen Erklärungen zu Erregermaschinen, zur Synchronisation der Generatoren, der Frequenz und des Netzes, dem Betrieb und den Aufgaben des Anlagenführers, der reibungslosen Betrieb verantwortete.
Die Liebe zum Detail zeigt sich in dem ganzen Jugendstilgebäude. Bedienelemente aus Messing auf Marmorplatten und in Mahagoniholz montiert. Die originale Hallenbeleuchtung, ebenfalls im Jugendstil ist heute mit neuen Leuchtmitteln bestückt. Die Begeisterung ging durch die gesamte Gruppe.
Auch die klassischen Konzerte, die jährlich in der Maschinenhalle stattfinden, sind eine Anregung auch im privaten Bereich.
Die anschließende Besichtigung des Wasserauslaufes, des Rohrsystems und der neuen Generatoren war eher nüchtern.
Das abschließende Gruppenbild rundete die Kraftwerksführung ab.
Zum gemeinsamen Mittagessen hatten sich auch Willi und Lotti eingefunden. Das HALLO war herzlich. Das Essen war gut und die Gespräche an den einzelnen Tischen angeregt und lebhaft. Lilli hat zum Nachtisch noch ihre Haribos geteilt und jedem Einzelnen mehrfach davon angeboten – Danke dafür.
Nach der Stärkung ging es zum Parkplatz „Wilder Kermeter“, wo wir auf unseren Ranger Adi warten mussten. Er hatte uns über seiner Bohnensuppe vergessen.
Die Führung startete also etwas später und wir erfuhren, dass der Nationalpark in Entstehung ist. Die Fichten werden entfernt und durch Buchen ersetzt. Regulationen sind höchstens noch 10 Jahren möglich, dann wird das Gebiet sich selbst überlassen.
Andrea hatte die Barrierefreiheit sofort erfasst und auch das Informationssytem für Sehbehinderte erkannt.
Angeregte Unterhaltungen folgten an vielen Punkten, zu denen die Meinungen auch schon mal auseinandergingen. Ob Wildkatze oder Luchs, Wolf oder Schwarzwild, Mufflon oder Randalierer, Douglasien oder Toiletten – die ganze Bandbreite führte zu regem Austausch.
Über einen Wildnis Trail ging es wieder zum Ausgangspunkt, wo bei Snacks und kalten Getränken der gemeinsame Teil eines gelungenen Ausfluges zu Ende ging.