Verena und Heike schreiben zu ihrem Lauf im Kölner Norden am 11.11.2024:
Als ich am 11.11.2024 morgens um 8:45 Uhr ins Auto stieg, ging gerade ein heftiger Platzregen nieder, und für den geplanten Lauf um den Pescher See schwante mir Übles. Aber Bange machen gilt nicht, also gelangte ich nach 2 kleineren Staus (Montagmorgen!) in Pesch an, fand nach kurzem Fußweg im Regen auch schnell das Vereinsgelände des FC Pesch, in dessen Clubheim es für uns Umkleiden, Duschen und Toiletten geben sollte. An der Strecke selbst gab es keine Toiletten. Leider war das gesamte Sportgelände durch hohe Zäune gesichert, und ich irrte auf der Suche nach einem Eingang mit der schweren Sporttasche mit den Wechselklamotten lange umher auf der Suche nach einem Eingang. So wie mir ging es übrigens allen Erstis. Schließlich gab ich auf und wollte schon nach Hause fahren, als ich endlich einen Läufer traf und vom Rad holte. Dieser kannte sich aus und gemeinsam gingen wir zur Startnummernausgabe am Pavillon auf dem Spielplatz am Pescher See. Als Beigabe erhielten wir vom Getränkesponsor ein Skatspiel. Ein Organisator geleitete uns schließlich zurück zum Vereinsgelände des FC Pesch, wo er uns alle nötigen Zugänge aufschloss und den Weg zu Umkleide und Toilette wies. Unterwegs sammelten wir weitere ‘verirrte‘ Läufer ein. Das Gepäck konnte dort bleiben, da der entsprechende Raum abgeschlossen und erst wieder aufgeschlossen wurde, nachdem die ersten im Ziel waren.
Im Karnevalskostüm ging es den gleichen Weg zwischen Esch und Pesch zurück (die Pescher Straße ist die Grenze der beiden Stadtteile) zum Pavillon, unter dem später die Verpflegungsstelle aufgebaut wurde. Die meisten Teilnehmer war zur Freude des Veranstalters verkleidet erschienen. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, und es blieb den Rest des Tages bis zum Abend trocken.
Dr. Evert Delbanco begrüßte uns als Veranstalter, der Bezirksbürgermeister schloss sich an, es folgten ein Gruppenfoto sowie ein Geburtstagsständchen für eine Teilnehmerin, dann ging es pünktlich um 11:11 Uhr los. Wir liefen zunächst eine Pendelstrecke von 1,215 km gegen den Uhrzeigersinn, dann war der Pavillon wieder erreicht, und die erste von fünfzehn Runden à 2,732 km im Naturschutzgebiet um den Pescher See begann. Es handelt sich um einen ein aus einem Baggerloch entstandener See, der an einer Stelle sogar das Baden erlaubt.
Die Zeitnahme erfolgte manuell, streng kontrolliert von zwei (!) Mitarbeitern des DLV. Auf der Startnummer waren die 15 Runden als Zahlen gelistet und wurden jeweils rückwärts von Helfern abgeknipst, um den Überblick zu behalten. Die schnellen Läufer waren von der Zwangspause ziemlich genervt, so auch der spätere Sieger Norbert Schneider, der sich mit Bodo Abendhart einen spannenden Zweikampf lieferte. Es gab natürlich Überrundungen (auch durch Heike) und dadurch oft freundliche Ansprachen, so dass es bis auf den letzten 2 Runden nicht langweilig wurde.
Die ersten 10 Kilometer begleitete mich Norbert aus Offenbach, der als ‘Donald Trump‘ verkleidet war mit der entsprechenden Haarpracht und einem T-Shirt mit der Aufschrift ‘Frauenversteher‘, dann ließ ich ihn ziehen. Jetzt rächte sich mein langer Marsch zu Beginn des Tages mit der schweren Tasche, denn meine Arme schmerzten immer mehr.
Zum Glück war die Sonne inzwischen rausgekommen und begann etwas zu wärmen. Sie blieb für den Rest des Tages. Der Boden war fast immer gut zu laufen, bis auf eine kurze Asphaltstrecke bestand der Rest aus festem Sand. Es ging leicht wellig auf und ab – in Summe waren es 135 Höhenmeter. Die zahlreichen schönen Blicke auf den See mit seiner Insel und dem Federvieh waren immer wieder etwas fürs Auge. Nach und nach waren auch mehr Spaziergänger unterwegs, die manchmal wissen wollten, was wir da machten und nach der entsprechenden Antwort uns anfeuerten. Da fiel der nächste Kilometer trotz der schmerzenden Arme wieder leichter.
Nach jeder Runde passierten wir den Verpflegungsstand mit einem breiten Angebot an Getränken, Süßem und Salzigem. Da griff ich dankbar zu.
Als die Sonne zu sinken begann, sank auch mein Schnitt erheblich. Bei meinen beiden Uhren (Polar und Garmin) nahm der Ladestand der Akkus ab, so dass ich Sorge hatte, das Ziel nicht im Limit zu erreichen. Aber die Veranstalter ließen mich auf die letzte Runde, und kurz vor dem Ziel wurde ich als letzte Teilnehmerin persönlich von einem Radfahrer abgeholt. Im Ziel gab es Applaus, auch von Heike, die auf mich gewartet hatte und die schön gestaltete Medaille.
Auf meine Bitte hin begleitete mich ein Helfer zurück zum Vereinsheim, wo ich sogar noch duschen konnte. Aufgewärmt trat ich den Weg zum Auto an, als es pünktlich anfing zu regnen.
P.S.: Man musste sich frühzeitig anmelden, da das Teilnehmerlimit bei 50 liegt und man später allenfalls noch über eine Warteliste nachrutschen kann. Die Startgebühr betrug 44,44, €.
Der nach Abzug aller Kosten verbleibende Betrag wird an Kölner Karnevalsgesellschaften zwecks Erhalts des Brauchtums gespendet.