Thorsten Offer berichtet von seinen Eindrücken beim Metrogroup-Marathon in Düsseldorf
” Als ich am Samstag Vormittag am Düsseldorfer Rheinufer die Marathonmesse betrat, erwartete ich bereits für den folgenden Tag das Schlimmste. Gerade kam die Sonne heraus, es waren nun mehr fast 30°. Während die meisten im angrenzenden Park sich der El Greco-Ausstellung widmeten und sich der Temperaturen freuten, fragte ich mich, wie man diesen Temperaturen-Umschwung halbwegs verdauen kann, wenn das Training in den vergangen Monaten bei maximal 8° und Regen stattfand.
Zum Glück der knapp 4000 Marathonteilnehmer hatte das Wetter doch ein Einsehen. Bei perfekten Bedingungen, 15°, wolkig und windstill, startete der Düsseldorf-Marathon pünktlich um neun Uhr. Gerade für die deutsche Elite war dies wichtig: Jan Fitschen wollte sein Ticket nach London lösen und die dafür vom DLV vorgegebene Norm von 02:12:00 unterbieten. Bei den Damen gab Anna Hahner ihr Marathon-Debüt und gab ebenfalls als Zielgröße die deutsche Norm von 02:30:00 aus.
Der Marathon selbst zeigte sich so, wie man es von einem guten Stadt-Marathon erwartet: Breite, lange Straßen, eine attraktive und angenehme Streckenführung, viele Verpflegungspunkte, und ein internationales Flair am Streckenrand, wie man es in Deutschland nicht häufig erlebt: Die in Düsseldorf starke japanische Gemeinde stand geschlossen am Streckenrand und unterstützte nicht nur ihre zahlreichen Landsmänner und -frauen lautstark.
Neben der obligatorischen Handbiker-/ und Rollstuhlwertung, bot die Organisation sogar eine Einradwertung an. Was ich erst als Marketing-Gag erachtete, war aber purer Ernst: Knapp sechzig Pedalisten bestritten tatsächlich die volle Distanz auf einem Einrad, die Spitze höchst ambitioniert mit Spezialmodellen, das hintere Feld auf konventionellen Modellen. Einen Marathon einfach nur zu Laufen kann schließlich jeder.
Fazit: Nach 03:08:33 Std. erreichte ich schließlich das Ziel am Rheinufer – und das hochzufrieden. Die Organisation ist rund um gut, der Köln-Marathon behält aber aufgrund der besseren Stimmung an der Strecke und der unschlagbaren Zielverpflegung die Nase vorne.”