Polar-Night-Halbmarathon in Tromsö

Gabi Zange berichtet von einem besonderen Lauf:

Im Januar ( dieses Jahr am 7. Januar) findet in Tromsö/Norwegen ein ganz besonderes Laufereignis statt, der Polar Night Halbmarathon (auch mit 5 km, 10 km und Marathon Strecken). Tromsö liegt 344 km nördlich des Polarkreises und wird auch „das Tor zum Eismeer“ genannt.  Halbwegs hell wird es in Tromsö im Januar nur für ca. 2 Stunden in der Mittagszeit.  Es ist eine besondere Herausforderung bei -18 bis -10 Grad im Dunkeln über Schnee und Eis zu laufen. Also kein Lauf für Bestzeiten. Im letzten Jahr wurde der Lauf wegen Corona abgesagt und die Startplätze auf 2023 verschoben.

Mit Gaby und Helmut planten wir die 6 tägige Reise und hofften auf einen tollen Lauf und viele Polarlichter.

Es gab eine kleine Marathonmesse vor dem Lauf. Wir wurden vor eisiger Kälte und Gegenwind gewarnt. Dick eingepackt mit Stirnlampen und Spikes unter den Schuhen, starteten Helmut und ich  am Samstag um 15.00 Uhr mit ca. 700  HM Teilnehmern im Zentrum von Tromsö. Insgesamt nahmen ca. 2000 TN an allen Läufen teil. Die ersten Kilometer führten  durch das hell erleuchtete Zentrum. Dann ging es raus auf die Landstraße Richtung Flughafen, vorbei am Ufer des Balsfjordes. Ohne Spikes wäre solch ein Lauf nicht möglich. Trotz der Kälte und Dunkelheit standen viele Norweger an der Strecke und jubelten uns zu. An 3 Verpflegungsstellen wurde uns heißer Tee und Wasser gereicht. Eine wirklich gute Organisation.

Auf dem Rückweg zum Zentrum hatten wir, wie vorhergesagt, mit eisigem Gegenwind zu kämpfen. Im Ziel erwarteten uns Gaby und Jochen mit dicken Daunenjacken und wir freuten wir uns über eine wunderschöne Medaille mit aufgedruckten Polarlichtern.

 

In diesem Jahr sahen wir sehr viele Polarlichter, auch von der Stadt aus. Einfach phantastisch! Besonders beeindruckend war die nächtliche  Polarlichtertour, wo wir seltene, tanzende Lichter bewundern konnten. Wir fuhren mit der Seilbahn auf den Hausberg Storsteenen mit herrlichem Ausblick auf den Fjord und Tromsö. Wir fuhren mit Langlaufskiern auf beleuchteten Loipen und machten eine nächtliche Rentier-Schlittenfahrt, auch mit Polarlichtern. Am liebsten würde ich im nächsten Jahr wieder mit laufen. Tromsö ist auf jeden Fall eine Reise wert. Auch der anfangs sehr skeptische Helmut war begeistert von dieser Laufreise.