Verena absolvierte am 6. April 2025 den Freiburg Marathon:
Mit der Deutschen Bahn zu reisen ist eins der letzten Abenteuer, aber schließlich kam ich doch rechtzeitig am Vortag des Marathons in Freiburg an. Mit der Straßenbahn konnte ich für 2,90 € (!) vom Hauptbahnhof bis zur Messe FITNRUN gelangen, wo sich der Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung befand. Es ist ein Marathon der kurzen Wege. Für Autofahrer stand unmittelbar vor der Messe ein riesiger Parkplatz zur Verfügung. Viele kamen aber auch mit dem Fahrrad – das ist offenbar normal in Freiburg.
War es in Köln morgens mit 5° noch empfindlich kühl, herrschten jetzt 20° und eitel Sonnenschein. Alles war gut ausgeschildert, so dass ich zügig meine Startunterlagen abholen und nach einem kurzen Bummel über die erstaunlich vielfältige Messe meinen Hunger bei der (kostenlosen) Pasta-Party bestehend aus Maultaschen und einem alkoholfreien Weizen stillen konnte. Später begab ich mich mit der Straßenbahn zu meiner Unterkunft in der Jugendherberge in der Nähe des Dreisamstadions.
Am Marathonsonntag ging es wieder mit dem Linienverkehr des RVF (diesmal kostenlos) zum Start an der Messe. Nachdem ich meinen Kleiderbeutel in der Halle abgegeben hatte, hielt ich mich wie viele andere bis kurz vor dem Start um 9:00 Uhr noch drinnen auf, da es mit 7° noch recht frisch und dazu windig war. Der Start erfolgte pünktlich um 9:00 Uhr, und nach nur 3 Minuten hatte auch ich die Startlinie überquert. Gemeldet waren 1539 Teilnehmer, zum Teil aus Frankreich und der Schweiz. Es waren 2 Runden zu laufen mit 200 Höhenmetern.
Zu Beginn sahen wir das neue Stadion des SC Freiburg, der dort just am Samstag gegen Dortmund verloren hatte. Es ging durch den Seepark Freiburg, der auf unserer zweiten Runde dank der steigenden Temperaturen von Studenten bevölkert war. Über den Fahrradweg entlang der Paduaallee gelangten wir zum größten Park Freiburgs, den Dietenbachpark. Im Zickzack ging es durch die Stadtteile Weingarten und Haslach, vorbei an zahlreichen Kleingärten. Zum Glück gab es an jeder Abbiegung Ordner, die uns den Weg wiesen und ggfs. Radfahrer von der Strecke verscheuchten. Im Stadtteil St. Georgen liefen wir an zahlreichen Sportanlagen sowie dem Schönbergstadion vorbei. Unter den Bahngleisen vorbei führte der Weg in den Stadtteil Wiehre mit seinen alten, zum Teil wieder aufgebauten Stadthäusern und Villen. Vorbei an der Alten Stadthalle ging es entlang der Dreisam Richtung Oberau immer mit Blick auf die Schwarzwaldberge. Auch wenn ein starker Wind blies, wurde es an geschützten Passagen in der Sonne recht warm.
Nach so viel Natur gab es als Kontrast jetzt den Lauf über Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen durch das Schwabentor hindurch in die Freiburger Altstadt, vorbei am Bertoldsbrunnen, dem Zentrum der Innenstadt, weiter zur hypermodernen Unibibliothek und zum Stadttheater. Dicht gedrängt standen und vor allem saßen die Zuschauer und feuerten uns ohrenbetäubend an. Über die blaue Wiwilibrücke mit Blick auf die Herz-Jesu-Kirche führte die Strecke zum Stühlinger, einem besonders bei Studenten beliebten Stadtteil. Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Messegelände, wo es geradeaus auf die zweite Runde ging und später rechts zum Ziel.
Auf ruhige Streckenabschnitte folgten immer wieder Bands mit sehr unterschiedlicher Musikrichtung, insgesamt 38 an der Zahl – eintönig war es nie. Alle 5 Kilometer gab es einen Verpflegungsstand mit Wasser und Iso, gegen Ende sogar Cola, dazu Salzbrezeln, Bananenstücke und später auch Gels. Dazwischen wurde jeweils nach 2,5 km Wasser angeboten.
Eine schöne Medaille wurde mir zum 20. Jubiläum des Freiburg Marathons umgehängt – verbunden mit herzlichen Glückwünschen.
Die Zielverpflegung in der Halle war reichlich: Wasser, Iso, Bier mit und ohne Umdrehungen, Laugen- und Hefegebäck vom Bäcker, Jogurt und andere Milchprodukte, Äpfel, Bananen, Salzbrezeln. In der anschließenden Halle fand die Siegerehrung vor vollbesetzten Bänken statt, wo wieder Maultaschen verzehrt wurden. Ich wurde als erste (und einzige) in meiner Altersklasse auf die Bühne gebeten, musste ein kurzes Interview geben und bekam neben der Urkunde eine große doppelwandige Trinkflasche überreicht.
Einen einzigen Minuspunkt muss ich für die Duschen vergeben: Um zu den Duschcontainern zu gelangen, musste man nackt nach draußen laufen, wo der Wind so stark blies, dass selbst der Duschvorhang nicht mehr schützte und sogar die Handtücher draußen vom Tisch rutschten. Auch hätte das Wasser gerne etwas wärmer sein können. So war ich dankbar über den zur Verfügung gestellten Fön, den ich wie von anderen Frauen vorgemacht zum Aufwärmen benutzte.
Anschließend konnte ich mich sogar noch massieren lassen, was ein junger Mann namens Christian sehr gut und gleichzeitig behutsam durchführte.
Fazit:
Sowohl die Stadt Freiburg mit ihren freundlichen Menschen und den schönen Gebäuden als auch der Marathon lohnen sich.