Ein wirklicher Insiderbericht …

Manfred Schoss berichtet -jahrgangsübergreifend- über seine Erlebnisse, Erfahrungen und Erfolge bei außergewöhnlichen Läufen.

“Samstag, 04. Februar 2012

Der Leichtathletik Verband Nordrhein (LVN) hatte die Kreiscrossmeisterschaft für Köln, wer weiß auch welchen Gründen auch immer, an den LVN Kreis Düsseldorf/Neuss vergeben. Der ausrichtende Verein war die SG Neukirchen-Hülchrath.

Also starteten die Kölner Crossläuferinnen und –läufer für ihre Kreismeisterschaft in der Nähe von Grevenbroich. Der Lauf war als Volkscross über 5100 Metern ausgeschrieben, daher starteten in dem Lauf, viele Läufer(innen) aus verschiedenen Kreisen und Städten.

Unter den Starterinnen und Startern auch ich, Manfred Schoss, Altersklasse, Männer 70.

Nach Beendigung des Laufes, schaue ich mir die ausgehangene Ergebnisliste an und sehe, ich bin in meiner Altersklasse auf Platz 2. Das war es wohl mit der Kreismeisterschaft, die ich auch gerne einmal gewonnen hätte!

Bei der Altersklassen Siegerehrung stand ich auf der Nummer 2. Händeschütteln und Abgang.

„Wo wollen Sie hin, Herr Schoss? Bleiben Sie bitte hier, es folgt noch die Siegerehrung des Kreismeisters, Kreis Köln!“

„Kreismeister M 70, Kreis Köln, Manfred Schoss, LLG80 Nordpark Köln!!“

Jetzt wurde mir erst bewusst, der Sieger der M70 kam aus Mülheim an der Ruhr und konnte somit nicht in der Kreis Köln Wertung berücksichtigt werden.

Ich hatte mir meinen Traum, wenn auch mit Glück und Zufall, erfüllt: Ich war Kreiscrossmeister!!!

Ein Jahr später

Samstag, 02. Februar 2013

Energie Cross Neukirchen/Cross Team Challenge/Finale des deutschen Crosscups 2012/2013.

Teilnehmer international- aus der Schweiz, Spanien, Niederlanden, Marokko und Deutschland und ich wieder dabei. Erinnerungen vom letzten Jahr kamen auf, aber diesmal war es keine Meisterschaft für mich, sondern nur ein Crosslauf über 5100 Meter.

Das Wetter hatte alles getan um den Crosslauf für die Zuschauer zum Erlebnis werden zu lassen. Erst der Wintereinbruch mit Schnee und Eis und seit Tagen Regen und Plustemperaturen.

Meine Laufschuhe hatte ich schon zu Hause auf 15 mm lange Nägel gewechselt.

Der Cross der Asse war ja schon gelaufen und 10 weitere Läufe auch.
Wir waren der 12. Lauf.
Die Laufstrecke war eine einzige durchwühlte Matschfläche.

Ich hatte mir die Laufstrecke vorher im Internet angeschaut, der Veranstalter hatte die Strecke von einem Läufer mit einer Kamera ablaufen lassen, sodass ich jeden Hügel und jedes Strohballenhindernis erkennen konnte(www.sgnh-la.de), der mir in den Weg kam.

15.55 Uhr war Start.

Wir rannten los.

Zuerst liefen wir parallel zum Sportplatz, dann kam der erste Anstieg… Beim Abstieg lag der erste bereits neben mir, ich konnte ihm gerade noch ausweichen. So ging noch es einigen, die ohne Spikes liefen, Rutschpartie im Matsch.

An den Strohballen wurden wir zu Hürdenläufern, teilweise versanken unsere Laufschuhe hinter dem Hindernis bis an die Knöchel im Matsch.
Und dann noch die Gemeinheit –Anstieg und oben ein Strohballen- und danach wieder abwärts.

Ich versuchte, die aufgeweichte matschige Erde zu umgehen, indem ich die letzten Reste der ehemaligen Wiese, ziemlich nahe an der Bahnbegrenzung, zum Laufen benutzte.

Aber auch ich litt bei dem Untergrund an Gleichgewichtsstörungen und benutze mehrmals meine Arme um nicht auf die Nase zu fliegen.

In der zweiten Runde stecken hier und dort die ersten Schuhe im Matsch und am Ende der 2. Runde fehlten bereits einige Läuferinnen und Läufer.

Und dann kam die dritte und letzte Runde, ich überholte sogar noch einen.

Der Streckenposten rief mir zu: „Nur noch 400 Meter bis zum Ziel!“ Davor lagen aber noch Strohballen und Hügel und viel Matsch.

Knapp unter 30 Minuten war auch die Schlammschlacht für mich vorbei. Ich war im Ziel.

Von oben bis unten mit Matsch bespritzt, Matsch auf der Brille und in den Haaren, aber zufrieden, es geschafft zu haben.

Da ich in meiner neuen Altersklasse Männer 75 der einzige Teilnehmer war, war ich auch Altersklassen-Sieger, dazu kam noch, dass ich als ältester Teilnehmer der Veranstaltung geehrt wurde.

Der schöne matschigen Tag endete für mich zu Hause in der Badewanne.”

Wir danken Manfred für die tollen Berichte und wünschen weiterhin so gute Erfolge in der neuen Altersklasse!