Der Nordseelauf 2017!

Michael Mannheim berichtet zu einem sehr schönen Lauferlebnis:

1. Tag: Anfahrt

Freitagmittag sind wir – Verena Hajek, Michael Boksch und ich – abgefahren, ohne Stau nach 4 Stunden inklusive Einkaufen in Hooksiel angekommen. Anschließend hatten wir noch eine kleine Radtour zur See unternommen und am Abend mit Susanne und Thomas Pasta verspeist.

2. Tag: 1. Lauf in Horumersiel
Bis auf die Morgenstunden war der Tag grau und verhangen. Wir erkundeten den Strandbereich von Schillig und machten uns dann auf zur Startnummernausgabe in Horumersiel.

-Verena Hajek
Dort bekamen wir einen Stoffbeutel mit unseren Unterlagen ausgehändigt. Enthalten waren neben der Startnummer das Nordseelauf- T –Shirt, ein Starnummernband, einen der Startnummer entsprechender Ausweis zur Taschenkontrolle und ein Kabelbinder zur Befestigung. Während die anderen ihre Wundertüte auspackten, lief auf den Monitoren die Nachricht von Helmut Kohls Tod, die ich verfolgte. Ich fragte dann, wo ist die Startnummer? Antwort: im Umschlag. Und der Kabelbinder? Im Umschlag, Und der Ausweis? Im Umschlag. Da war ich wohl völlig abwesend.
Dann ging es zum Startbereich.
Vor dem Start spielt sich immer das gleiche Ritual ab:
Die Läufer laufen sich mit einem Trainer des EWE- Teams ein, die Walker wärmen sich – ebenfalls unter Anleitung eines Trainers – im Startbereich auf,

Thomas als Assistent der Trainerin beim Aufwärmprogramm

danach geht es manchmal auf „Bärenjagd“, weiter geht es mit dem Eisbärenlied „Wir haben die Eisbärn so gern“, was in Bremerhaven gar nicht so gut ankam, weil das die Hymne des Berliner Eishockey Clubs ist. Anschießend spricht ein Ortsvertreter zwei Sätze des Dankes an die Organisatoren, der „Nordsee- Chor“ – das sind alle Läufer – singt „An der Nordseeküste“, manchmal auch beide (!) Strophen und dann wird runter gezählt bis zum Start.
Der Lauf führte teilweise über den Campingplatz, am Deich entlang mit Deichquerungen und über eine 4 Kilometer lange Passage unmittelbar am Wasser durch den Sand, was anstrengend war.

Das Wetter spielte auch mit. 15 Minuten vor dem Start bahnte sich die Sonne ihren Wag zu uns und schien bis zum späten Abend.

3.Tag, 2. Lauf: Insel Baltrum
Das bedeutete: früh aufstehen, denn die Fähre legte um 7:45 Uhr ab.
Also raus aus den Federn, Thomas abgeholt und ab zum Fährhafen.
Die Sonne lachte vom Firmament und es war schon früh sehr warm, was sich im Laufe des Tages noch zur großen Hitze entwickeln sollte. Vor dem Start breiteten wir uns am Strand aus und genossen Wasser, Wind und Sonne.

Foto: Verena Hajek

Besonders Mutige wie Verena, Michael und Thomas schwammen eine Runde in der kalten Nordsee.
Um 13:00 Uhr war Start. Zweimal eine 5 Km Runde mit nur einer Wasserstelle bei 29° . Die zweite Runde konnte ich bei kleinen Anstiegen durch die Dünen nur gehend absolvieren. Ich war im Ziel völlig platt wie lange nicht mehr.
Um 18:00 Uhr legte das Schiff ab und wir waren dann gegen 20:00 Uhr zu Hause.

4.Tag, 3. Lauf in Greetsiel

Greetsiel ist eines der Touristenmagneten in Ostfriesland. Die Zwillingsmühlen und der malerische Ortskern machen den Reiz dieses Ortes aus

Auch an diesem Tag war es wieder richtig heiß und da der Start des Laufes erst um 18:00 Uhr war, hatten wir auf der Hinfahrt noch den großen Schloßpark von Lütetsburg besichtigt.
Die Laufstrecke führte unmittelbar am Leuchtturm von Pilsum vorbei, einem kleinem Leuchtturm, rot- gelb geringelt und von dem Komiker Otto in seinem Film berühmt gemacht.
Weiter dann führte der Weg an der langen Hafeneinfahrt entlang bis in den Ortskern wieder zurück.

5. Tag, 4. Lauf in Dornumersiel
Auch dieser Lauf fand am Abend statt, so dass wir noch am Vormittag Zeit genug hatten, uns das Schloss in Dornum anzusehen. In diesem wundervollen Ambiente ist heute eine Realschule untergebracht! Wer möchte da nicht Lehrer sein?


Foto: Wladyslaw Soika www.sjka.photo


Die beiden Michaels im Vorhof vom Schloss

Wieder war es sehr heiß, aber diesmal gab es ausreichend Wasserstellen. Es ging über den Deich mit Blick auf das Meer und über die Felder. Nach dem Lauf blies ein äußerst kalter Seewind und ich fror so sehr, dass ich mich vorzeitig in mein Auto verzog.

6. Tag: heute kein Lauf
Michael und ich machten uns mit dem Fahrrad ins mittelalterliche Jever auf.
7. Tag, 5. Lauf: Insel Spiekeroog

Thomas ist auch auf Spiekeroog als Köln- Marathon- Botschafter unterwegs

Die Fähre legte erst um 11.00 Uhr ab, so dass wir nicht so früh aufstehen mussten.

Aber wieder war es heiß und da der Laufkurs zweimal zu absolvieren war und in den Dünen kein Windchen wehte, der Weg durch die Dünen recht hügelig ist, gaben einige Läufer nach der ersten Runde erschöpft auf.

8. Tag, 6. Lauf in Otterndorf
Otterndorf ist ein kleines, sehr malerisches Städtchen zwischen Cuxhaven und Hamburg an der Elbe gelegen. Um den Marktplatz mit der Kirche sind wunderschöne Fachwerkhäuser aus dem frühen 17. Jahrhundert gelegen.
Nach dem Genuss von Kaffee und Kuchen in angenehmer Wärme, machten wir uns dann auf in den Campingbereich. Zur Startzeit um 18:00 Uhr verschlechterte sich das Wetter zusehends. Es wurde kalt und regnerisch. Dennoch regnete es während des Laufes nicht. Es war ein zweimaliger Rundkurs über den Bereich des Campingplatzes, dem Deich und an der Elbe entlang, auf der zwei große Schiffe unterwegs waren.
Wir waren erst gegen 23:30 Uhr zu Hause, da die Fahrt knapp zwei Stunden dauert.

9. Tag, 7. (letzter) Lauf in Bremerhaven
Bremerhaven ist im Krieg völlig zerstört worden und es gibt nichts mehr, was dort sehenswert wäre. Aber es gibt die „Havenwelten“, eine groß angelegte Museumsmeile mit:
Deutsches Auswandererhaus
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Klimazonenhaus
Museumsschiffen im Hafen u.a. mit U-Boot
Zoo am Meer
Michael musste leider nach Hause und ich begleitete ihn zum Bahnhof, die anderen unternahmen eine Hafenrundfahrt.
Ich war gerade wieder am Auto zurück, da ging ein Wolkenbruch nieder. Gut, dass ich im Auto, die anderen im Schiff saßen. Auch für diesen Tag hatte ich mir alles an warmen Sachen, was meine Urlaubskleidung hergab , eingepackt und das war auch gut so! Erst kurz vor dem Start um 15:00 Uhr riss die Wolkendecke auf, das Blau des Himmels erstrahlte und die Sonne schien während des gesamten Laufes, der uns durch die „Havenwelten“, am Meer und auf dem Deich entlang führte.
Nach der Siegerehrung ging es noch auf Vorschlag von Rolf ins Strandhotel, wo wir uns zum Abschluss und Krönung der Woche ausgiebig an einem opulenten Büffet labten.

10. Tag
Heimreise, nachdem wir vorher noch „klar Schiff“ zu Hause gemacht hatten.“
Der Termin für nächstes Jahr steht schon fest: 9. – 16. Juni 2018 und ich bin wieder dabei.

Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen von unserer Tourfotografin Susanne Terhoeven.