Saar-Hunsrück-Supertrail

Ein weiterer Bericht unseres “Kilometerfressers” Roland Halder vom 18.Mai 2012:

Saar-Hunsrück-Supertrail: das Wörtchen „super“ ist berechtigt. Super anspruchsvolle Strecke, super viele Höhenmeter, super hart, super Orga und super nette Leute.

Zuerst einmal die Fakten. 1. Tag: 68 km mit ca. 2200 Höhenmetern; 2. Tag: 60 km mit ca. 1200 Höhenmetern.

Am Donnerstag (Christi Himmelfahrt, besser bekannt als Vatertag) trafen sich ca. 55 Läuferinnen und Läufer in Trier. Von dort fuhren wir mit dem Bus nach Braunweiler, wo es dann kuschelig wurde. Wir waren in Blockhütten untergebracht, die je aus vier hölzernen Stockbetten bestand. Der einzige Luxus in dieser Hütte war eine Steckdose, dich sich meist acht Smartphones und einige GPS-Uhren teilten.
Am Freitag fuhren wir dann um 7 Uhr mit dem Bus zur Wildenburg bei Kempfeld. Dort gab es ein kurzes Briefing und dann ging es pünktlich um 8 Uhr los. Nun ging es 68 km kreuz und quer und hoch und runter zurück nach Braunweiler. Hoch und runter bedeutet nicht einfach einen Hügel über eine Straße hoch zu laufen, sonder es bedeutete über Stock und Stein, über Wurzeln, durch Dreck usw. Dank des Regens war die Strecke sehr aufgeweicht und wir mussten besonders beim Herunterlaufen gut aufpassen, dass wir nicht ausrutschten. Es war nicht nur wichtig den Weg im Auge zu behalten, sondern auch immer zu schauen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Ein Trail wäre nicht ein Trail, wenn er nicht plötzlich einen Schlenker nach links oder rechts machen würde. Schnell ist man dann auf der falschen Strecke. Unser Spitzenreiter beim Verlaufen hat den ersten Tag um ca. 15 km verlängert. Daher war es sehr sinnvoll sich eine passende Gruppe zu suchen, die ein ähnliches Tempo lief. Nach jeweils ca. 10 km gab es eine Verpflegungsstation.
Die Strecke, das Wetter, das ungewohnte Profil, all das forderte sehr viel Tribut bei mir. Im Ziel angekommen war ich so erledigt, dass ich weder Hunger noch Durst hatte. Daher beschränkte sich mein Abendessen auf eine große Cola, während sich die anderen ihre Kohlenhydratspeicher mit leckerem Essen auffüllten. Um 20 Uhr lag ich dann im Schlafsack und um 6 Uhr ging der Wecker. Dazwischen habe ich nichts mitbekommen.
Pünktlich um 7.30 Uhr war der Start. Nun ging es wieder kreuz und quere und hoch und runter nach Trier. Eine gute Anzahl von Läufern traten am zweiten Tag nicht mehr an. Zu Beginn fragte ich mich auch, wie ich die 60 km mit ihren Höhenmetern bewältigen kann. Aber irgendwann begann sich bei mir einfach, die Routine abzuspulen. An den Verpflegungsstationen trank ich immer sehr viel Cola, damit ich für die nächsten 10 km genug Energie hatte. So viel Cola habe ich noch nie in einer solchen Zeitspanne getrunken – es waren etliche Liter. Aber so kam ich dann in Trier ins Ziel.
Nach einer langen warmen Dusche und ausgiebig Kaffee fuhr ich dann wieder zurück nach Köln.
Den ersten Tag bin ich wieder mit meinen Five Fingers gelaufen. Das empfand ich aufgrund des Profils und der Streckenlänge etwas grenzwertig. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich sie noch nicht so langen habe. Am zweiten Tag bin ich dann mit normalen Laufschuhen gelaufen.
Wer wirklich mal einen tollen und anspruchsvollen Trail laufen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben. Infos gibt es unter: http://www.sh-supertrail.de