Marathon auf der Insel Malta

Andrea hat den Marathonlauf auf der Mittelmeerinsel am 23. Februar 2025 bewältigt:

Nach welchen Kriterien wählt man eigentlich seinen Marathon aus? In diesem Fall war es die Bitte eines Freundes, ihm doch seine Medaille aus Malta abzuholen. Nach seinem Lauf dort erhielt er bloß ein Provisorium, da die echten Medaillen auf einem Schiffscontainer fest hingen. Postversand aus Malta funktioniert nicht……

Die Streckenbeschreibung klang verlockend: man startet am höchsten Punkt Maltas und läuft eigentlich nur bergab bis zur Küstenstraße. Das klang für mich nach einem guten Neustart ins Marathonileben und so meldete ich mich nicht für den Halbmarathon, sondern den Ganzen an. Wenn man so ´ne Reise macht, muss sich das ja auch lohnen. Ich nahm sogar in Kauf, dass der Start für mich persönlich viel zu früh angesetzt war.

Immerhin konnten wir dem deutschen Wetter entfliehen und hatten vor Ort angenehmes T-Shirt-Wetter, selbst nachts. Nach einer sehr kurzen, weil mückengeplagten Nacht saß ich also um 5.45h in einem der Shuttle-Busse von Sliema zum Start in Medina. Ich gebe zu, es hat schon was, wenn man erlebt, wie sich der Tag über eine Insel erhebt…. pünktlich um 7h fiel der Startschuss und es ging -erste Überraschung- hoch. Ich dachte, wir sind schon oben ?!? Nun gut, nach einem Kilometer ging es dann tatsächlich runter in die nächsten Orte, wo eine etwa 21 Kilometer lange Schleife gelaufen werden sollte. Zweite Überraschung – schon auf dem ersten Teil der Schleife gab es auf einem langen Anstieg das Kilometerschild 26…….Nun gut, aber danach gehts dann nur noch runter zur Küstenstraße. Laut Ausschreibung ab KM 34 bis Ziel …. aber – von wegen barmherzige Malteser- die haben noch jede Menge Schikanen eingebaut und wirklich jede Brücke und jede ansteigende Straße mit eingebaut, so dass die letzten 9 Kilometer dieses Marathons eine ordentliche Herausforderung wurden. Oft bin ich einige Meter gegangen. 

Erst die letzten 2 Kilometer führten tatsächlich am Wasser entlang und ich konnte das Ziel in scheinbar unerreichbarer Ferne sehen. Ein Blick auf die Uhr – die 4-Stunden-Marke wurde jetzt echt knapp! Ich rannte und rannte und rannte, wurde kurz vor dem Zielbogen von Olli noch mal angefeuert (und beflügelt?) und rannte weiter, erreichte den Zielbogen und stellte erschrocken fest, dass alle weiterliefen ….und es einen weiteren Zielbogen in etwa 200 Metern gab. Kurzes Resignieren, Luft holen und dann los sprinten brachten mir eine Zielzeit von 3:59:33 Stunden ein.

Sub4 gelungen, wenn auch knapp :-) .